[Gerd]
Da war er nun gekommen, der Tag an dem wir unser endgültiges Ziel im Westen der USA erreichen sollten. Wir starteten also gegen Mittag von St. George auf dem Veterans Memorial Highway in Richtung Südwesten. Wir bewegten uns in kürzester Zeit durch 3 Bundesstaaten (Utah, Arizona und Nevada) und wechselten zurück in die Pacific-Timezone. Da die Fahrten auf den Highways ansonsten recht langweilig sind und wir noch Unmengen Zeit, bis zum frühestmöglichen Check-In hatten, beschlossen wir noch einen kleinen Umweg einzulegen.
Wir fuhren also bald wieder ab und bewegen uns durch Moapa Valley in Richtung Lake Mead, eine riesiger See welcher durch den Bau des Hoover Dam entstanden ist. Er liegt in der sogenannten Lake Mead National Recreation Area, einem Erholungsgebiet rund um den See. Wir fuhren also einen der Strände an. Dort angekommen mussten wir leider feststellen, dass dieser wohl schon die beste Zeit hinter sich hatte. Der See führte zum Zeitpunkt unseres Besuches leider nur noch sehr wenig Wasser und das wohl auch nicht erst seit gestern, es waren bereits feste Häuser weit unterhalb des eigentlichen Strandes entstanden, damit die wenigen Boote überhaupt noch ins Wasser konnten. Hier zeigte sich ein weiteres Mal das Wasserproblem an der Westküste der USA.
Weiter ging es durch trockene, schroffe Felsen-Landschaften in Richtung Süden zum Hoover Dam selbst. Bevor wir ihn überqueren konnten, mussten wir aber erstmal an der Sicherheitskontrolle vorbei. Wir sahen wohl aber vertrauenswürdig aus und konnten ohne weitere Untersuchungen weiterfahren. Dann konnten wir uns das riesige Bauwerk endlich näher betrachten. Ein wirklich beeindruckender Bau mit allerhand interessanten Details. Zum Beispiel verläuft genau in der Mitte die Grenze zwischen der Pacific- und der Mountain-Timezone und gleichzeitig die Grenze zwischen Nevada und Arizona. Somit ist ein Zeitunterschied von 1h im Winter vorhanden, im Sommer entfällt dieser aber, da Arizona keine Sommerzeit hat.
Danach fuhren wir weiter in Richtung Sin City und erreichen nach einigen Verkehrschaos irgendwann auch unser Hotel, das Stratosphere, direkt am Ende des Strips in Richtung Downtown Las Vegas. Das Hotel ist wirklich riesig außerdem besitzt es einen 350 Meter großen Aussichtsturm, den Stratosphere Tower. Nach dem Check-In mussten wir uns noch von unserem Mietwagen nach gut 4587 Kilometer verabschieden. Wir fuhren also erstmal zum Flughafen und gaben das Auto ab. Nun mussten wir aber irgendwie wieder in die Stadt kommen, wir entschieden uns, verrückt wie wir sind, für den öffentlichen Personennahverkehr. Ein sehr heikles Thema in der USA. Die gut versteckte Haltestelle fanden wir nach einiger Zeit, kauften uns ein Ticket und fuhren dann mit normalen Einwohnern (wahrscheinlich hauptsächlich Angestellte am Flughafen) zurück zum Hotel. Während der Fahrt sah man auch einige, wahrscheinlich eher unbekannte Ort und einige „interessante“ Bewohner von Las Vegas.
Zurück im Hotel genossen wir erstmal den grandiosen Blick auf den Strip aus unserem Zimmer. Danach versuchten wir uns erstmal zu orientieren und erkundeten das gesamte Hotel. Es gibt eigentlich alles und theoretisch hätten wir die nächsten drei Tage das Hotel nicht verlassen müssen. Mit einem sehr schnellen Fahrstuhl ging es auch rauf auf den Tower und wir konnten uns einen kleinen Überblick über die Stadt machen. Anschließend versuchten wir uns noch an einigen der vielen Spielautomaten. Immerhin hatten wir mit nur 3$ gute 1,5h Spaß. Man gewinnt halt oder verliert auch mal.